In dieser Kategorie beschreibe ich Schweriner Sehenswürdigkeiten um Schwerin und außerhalb der Altstadt. Trotz der geringeren Größe hat Schwerin mit der Schelfstadt genau genommen 2 Altstädte – manch eine Großstadt würde sich freuen, wenn sie noch halbwegs intakte Altstadt hätte. Außerdem besitzt die Stadt eine Tradition als Flugzeugbauerstandort!
Ältere Schweriner Sehenswürdigkeiten
Nördlich des Altstädter Marktes beginnt auch schon bald die Schelfstadt. Früher war sie eine eigenständige Stadt, bevor sie in Schwerin aufging. Der Stadtteil hat eine eigene Altstadt mit sehr viel Fachwerk und vielen anderen Gebäuden verschiedener Baustile. Beinaher wäre die Schelfstadt den Plattenbauten der damaligen DDR zum Opfer gefallen, aber Bürgerinitiativen konnten das verhindern. Nach der Wiedervereinigung wurde dieser Stadtteil grundlegend saniert. Es war sehr angenehm für uns durch die ruhigen, engen Straßen zu schlendern und wir empfanden die Schelfstadt als besondere Attraktion unter den Schweriner Sehenswürdigkeiten.





















Ein Jahrhunderte altes Bauernhaus ist Dat oll Hus. Seit wenigen Jahren wird es als privates Museum geführt und stellt das Leben von Menschen und Tieren in einem typischen niederdeutschen Hallenhaus dar.


Die etwas über 300 Jahre alte Schleifmühle befindet sich nahe dem Schloßpark und hatte viele verschiedene Mühlenfunktionen über die Jahrhunderte. Seit einigen Jahrzenten ist sie ein Museum zum Mühlenwesen und wird auch gerne als Hochzeitslokation genutzt.

Ein denkmalgeschützter historischer Getreidespeicher am Ziegelsee wird heute von einer Hotelkette genutzt. Er wurde 1939 erbaut und als Getreidespeicher bis nach der Vereinigung beider deutscher Staaten genutzt. Die Photos sind mir allerdings nicht so gut gelungen…


Schlösser und Burgen
Westlich der Stadt befindet sich das Jagdschloß Friedrichsthal. Der Fachwerkbau wurde vom Großherzog als Jagdresidenz genutzt und wurde um 1790 erbaut. Im Laufe der Zeit wurde es als Erholungsstätte für Soldaten des 1. Weltkriegs genutzt oder auch als Kriegswaisenheim und viele viele andere Zwecke. Mittlerweile werden die Gebäudeteile saniert und es soll Wohnraum entstehen (Stand 2019).

Das Schloß Wiligrad ist das nächstgrößte Schloß nach dem Schweriner Schloß. Sicherlich nicht so prächtig wie das zweitgenannte, aber dennoch schön im nördlichen Teil des Schweriner Außensees gelegen mit einer weitläufigen Schloßpark- und Schloßanlage. Es wurde erst 1898 fertig gestellt und von Herzog Johann Albrecht sehr oft genutzt, um den Hochadel zu hofieren und bedeutende Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft einzuladen. Auch die kaiserliche Familie war oft zu Gast im Schloß.
Photos folgen…
Am östlichen Rand Schwerins steht die bereits erwähnte Reppiner Burg. Sie ist eine künstliche Ruine und wurde 1907 erbaut. Sie diente nie zu Wehrzwecken. Wir sind auf den Burgfried gestiegen und haben die herrliche Aussicht auf den Schwerinner Innensee genossen.



Bahn und Militär
Ein Aushängeschild einer jeden Stadt ist das Bahnhofsgebäude. So besitzt auch Schwerin einen kleinen aber feinen Bahnhof! Das Empfangsgebäude besteht seit 1890 und ist seitdem nahezu unverändert.

Direkt dahinter befindet sich die mächtige ehemalige Reichsbahndirektion. Aktuell wird sie nicht genutzt so weit ich recherchieren konnte.

Das Herzogtum Mecklenburg-Schwerin existierte ab dem 14. Jahrhundert bis 1918 ab es die Monarchie abgeschafft wurde. Schwerin war die Hauptstadt deses Staates und auch sein Militär war hier konzentriert. Militärisch genutzte Gebäude gab es südlich des Schloßparks. Das Finanzamt nutzt mittlerweile das Gebäude der ehemaligen Artilleriekaserne. Dort befand sich damals der Hauptstandort des Mecklenburgerischen Heeres.

Wenige Meter entfernt befindet sich das ehemalige Offizierskasino, welches heute als Unternehmenssitz einer Firma genutzt wird. Schwerin war mal Garnisonsstadt!

Die Werderkarserne stammt auch aus der Zeit der Monarchie des Herzogtums bzw. Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin und wird mitterweile von der Bundeswehr genutzt. zwischenzeitlich waren natürlich auch die Wehrmacht und anschließend die NVA dort stationiert. (ohne Photo)
Sonstige Schweriner Sehenswürdigkeiten
Am Rande des Schloßparks entdeckten wir auch noch das Alte Stadttor von Schwerin. Es sind 2 Gebäude im antik-griechischen Stil, welche ursprünglich als Zollstationen dienten.


Im Westen der Stadt photographierte ich den Wasserturm. Er befindet sich auf dem höchsten Punkt der Stadt und wird noch als Druckausgleichsbehälter genutzt. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz.

Auch zur Fliegerei konnten in Schwerin maßgebliche Impulse gesetzt werden. Am Alten Flugplatz Görries und direkt am Schweriner See befanden sich damals die Fokkerwerke, wo die berühmten Fokkerflugzeuge gebaut wurden. Nach dem 1. Weltkrieg war allerdings schon Schluß mit der Flugzeugproduktion. Die Werkshalle am Schweriner See ist mittlerweile saniert und steht unter Denkmalschutz. Der Alte Fluplatz Görries ist ein Lost Place. Das Unternehmen Fokker wurde 1912 in Berlin gegründet. Blieb dort aber nur 1 Jahr. Mir war das Unternehmen bisher als niederländischer Flugzeugbauer bekannt und tatsächlich ist es so, daß das Unternehmen nach dem 1. Weltkrieg in die Niederlande gegangen war!




Im Süden der Stadt sind noch zwei recht hohe Bauwerke zu sehen: den Schweriner Fernsehturm und nebenan den fast 300 Meter hoher Sendemast Zippendorf. Besonders am Fernsehturm war, dass er die meiste Zeit seit seinem Bau ein Turmcafe/Restaurant beherbergte und eine andere Form besitzt als viele andere Fernsehtürme.

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