Unter dem Begriff “Tübinger Kultur” präsentiere ich gängige kulturelle Stätten Tübingens, aber auch Sehenswürdigkeiten in Natur und Typisches.
Tübinger Kultur in Kulturstätten
Ein besonderes Museum ist das Museum Alte Kulturen der Universität Tübingen im Schloß Hohenbübingen. Es besitzt Ausstellungsstücke aus den Anfängen der Zivilisation, welche UNESCO-Welterbestatus genießen. Zum einen stellt das Museum die derzeit ältesten künstlerischen Darstellungen der Welt aus, wie zum Beispiel die Darstellung eines Wildpferdes und vieles mehr und als zweites Ausgrabungenstücke von frühen Pfahlbauten aus dem Alpenraum aus.


Das BOXENSTOP Spielzeugmuseum zeigt zu die 1000 Spielzeuge und einige Autos und Motorräder. Dabei bietet es auch einen umfangreichen gastronomischen Betrieb für einen angenehmen Aufenthalt. Als wir zu Besuch waren, fand gerade eine Ausstellung mit Feuerwehrfahrzeugen aus verschiedenen Epochen statt. Sogar der amtierende Bürgermeister Boris Palmer war offiziel zu Besuch!

Der Literatur-Nobelpreisträger Hermann Hesse fand seine literarischen Anfänge in Tübingen und verfasste hier viele seiner berühmten Werke. Das Hesse-Kabinett ist im Antiquariat Heckenhauer untergebracht, wo er seine Ausbildung als Buchhändler absolvierte und welches an ihn erinnert.

Mitten in der Altstadt schlenderten wir am Nonnenhaus aus den Ende des 15. Jahrhunderts entlang. Es gehört zu den ältesten und größten Fachwerkhäusern der Stadt und wurde vermutlich zu Beginn von Nonnen bewohnt. Der Botaniker Leonhard Fuchs hat hier in 16. Jahrhundert den ersten botanischen Garten der Welt errichtet! Mittlerweile befinden sich im Gebäude Wohn- und Geschäftsräume.


Ursprünglich wurde der Deutsche Turnerbund in einer anderen Stadt gegründet, aber die Neugründung nach dem Krieg fand in Tübingen statt. Am Marktplatz erinnert eine Metallplatte am Gründungshaus an dieses Ereignis.

Südöstlich der Innenstadt fand auf dem Gelände der ehemaligen Hindenburg-Kaserne und der Loretto-Kaserne die größte Stationierung von Französischen Streitkräften auf deutschem Boden statt. Nach Abzug der Franzosen wandelte die Stadt das Gebiet in ein Wohngebiet um – es ist das Französische Viertel und das Loretto – und bis heute leben dort unter Anderen viele Studenten und viele Menschen unterschiedlicher Herkunft. Es gibt sogar eine Wagenburg! Die ehemalige Panzerhalle wird für kulturelle Veranstaltungen genutzt.








In der Natur
Tübingen liegt mitten in Baden-Württemberg – und zwar Wortwörtlich! Der geographische Landesmittelpunkt liegt in der Nähe des Botanischen Gartens der Universität und wird durch eine Skulptur symbolisiert. Leider kam ich nicht bis zur richtigen Stelle, da mich zum Einen Baustellen und zum Anderen das Wetter hinderten…
An einem Tag sind wir auf den 440m hohen Österberg gestiegen und nutzten dafür eine lange, teils steile Treppe. Auf dem Weg nach oben genossen wir den Blick auf Tübingen und besichtigten den schönen Stadtteil. Oben angekommen, erreichten wir den Österbergturm.

Mitten im Fuß Neckar direkt vor der Neckarfront befindet sich eine Flußinsel. Dort wurde vor etwa 200 Jahren eine Platanenallee angelegt. Sie ist die älteste noch existierende Platanenallee in Deutschland.




Eine ganz besondere Tübinger Kultur und Tradition auf dem Neckar ist das Stocherkahnfahren! Stocherkähne gibt es seit ca. 500 Jahren und wurden von den Neckarfischern genutzt, um ihrem Gewerbe nachzugehen. Im Laufe der Zeit haben sich aber die Tübinger Studenten mit den Stocherkähnen befasst und sie zu ihrer eigenen Tradition gemacht. Die Studenten nutzten diese allerdings kaum für sportliche oder gewerbliche Events. Es fanden eher diverse und teils legendäre Parties drauf statt – oder um es auf den Punkt zu bringen: Sauftouren.




Heutzutage stehen viele Stocherkähne immer noch im Besitz von Studentenverbindungen, werden aber auch gewerblich für den Tourismus genutzt. Wir haben uns eine schöne Fahrt auf einem Stockerkahn gegönnt und haben das Glück und Vergnügen gehabt mit einem der dienstältesten und erfahrensten Stocherkahn-Führer Tübingens eine spannende Fahrt zu haben! Er ist ein Tübinger Original und hat uns und all seinen Gästen viel über das Stockerkahnfahren und seine Erlebnisse erzählt. Es war ein echtes Vergnügen ihm bei der Arbeit zuzusehen und seine Geschichten zu hören!




Dabei nutzte ich die Gelegenheit ihm meine 5 ausgeklügelten Fragen zu stellen und er hat sie mit sichtlicher Freude ausgiebig beantwortet.
Das Interview
- Erzähle / Erzählen Sie mir das Erste, was Dir / Ihnen über deine / Ihre Stadt einfällt. Tübingen hatte das Glück den 2. Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden zu haben. So konnte es seine verwinkelte Altstadt erhalten. Da die Stadt auch noch sehr hügelig ist, hat sie einen besonderen visuellen Reiz. Außerdem ist Tübingen eine sehr lebendige Stadt, was an der Vielzahl der Studenten liegt und den reichen Tübinger Kultur.
- Was ist Dein / Ihr Lieblingsort und warum? Eine Lieblingszeit trifft er wohl eher. Tübingen im Sommer ist einfach wunderschön und sehr lebendig. Man trifft einfach immer wen in der Altstadt den man kennt. Auch die Jahreszeitenwechsel geben dieser Stadt immer ein neues, faszinierendes Gesicht.
- Was sollte man als Tourist unbedingt gesehen haben? Das Stockerkahnrennen ist ein echtes Ereignis hier! Selbstverständlich empfehle ich auch das Schloß Hohentübingen mit seinen Museen. Ein Besuch der ChocolArt im November ist immer ein Vergnügen. Das Tübinger ChocolArt ist das älteste seiner Art in Deutschland. Außerdem emphole ich das Museum BOXENStop und die vielen Seitengassen der Stadt.
- Was ist typisch für Deine / Ihre Stadt? Die Stocherkähne!
- Was wünscht Du Dir / wünschen Sie sich für Deine / Ihre Stadt? Ich hoffe, daß Tübingen seinen Charme behält und nicht allzu schnell wächst – in den äußeren Stadtteilen darf sie natürlich wachsen. Dabei macht ja unser Bürgermeister einen guten Job und möchte irgendwann die 100.000 Einwohnergrenze knacken.