Die Tübinger Altstadt zeichnet sich durch viele historische Bauwerke und Gebäude aus verschiedenen Epochen aus. Es gibt auch viele kleine, enge Gassen, kleine und lauschige Plätze sowie ruhige und idyllische Orte am Neckarufer. Tübingen gehört glücklicherweise zu den Großstädten in Deutschland, welche kaum durch die Luftangriffe im 2. Weltkrieg litten. So konnte die Stadt ihr ursprüngliches Stadtbild bewahren.
Tübingen von oben konnte ich sehr gut vom Schloß Hohentübingen aus photographieren! Im Flußtal gelesen, macht die Stadt eine wirklich schöne Figur.












Am und um den Neckar herum
Am Rande der Tübinger Altstadt fließt der Neckar, wo wir bereits einen bedeutenden Teil der Tübinger Sehenswürdigkeiten erblicken konnten. Das beliebteste und vielleicht meist photographierte Motiv Tübingens ist vermutlich die Neckarfront. Damit sind mehrstückige Wohnhäuser gemeint, die direkt am Neckar liegen und ein schönes, buntes Photomotiv bilden.



Den besten Blick auf die Neckarfront konnten wir von der Eberhardsbrücke erhaschen. Diese Brücke ist nach dem Gründer der Uni benannt worden – Graf Eberhard im Bart. Am Südufer befindet sich im Übrigen die Tourist Information. Besonders an der Brücke ist der prächtige Blumenschmuck – auf dem Bild sieht man Fuchsien. Die Fuchsie wurde nach dem Botaniker Leonard Fuchs benannt, welcher im 16. Jahrhundert in Tübingen lehrte und lebte. Er hat mutmaßlich den ersten botanischen Garten der Welt angelegt! Dazu später mehr.

Am nördlichen Ende der Brücke steht die hohe und lange Germanenstaffel. Diese überdachte Treppe ist der schnellste und kürzeste Weg zum Österberg, wo viele Verbindungshäuser stehen, auf die ich noch zu sprechen komme. Studenten haben sich einen Spaß draus gemacht und irgendwann die Tradition einer Wette eingeführt. Dabei geht es darum die Treppe einbeinig hochzuhüpfen. Bisher hat es nur ein englischer Student geschafft!

Das Ende der Neckarfront markiert der Hölderlinturm. Bereits im 13. Jahrhundert fand er Erwähnung, aber erst im 19. Jahrhundert wurde er nach dem berühmten, erkrankten Dichter benannt. Hier lebte Hölderlin 36 Jahre lang in sehr einfachen Verhältnissen und schrieb weiterhin an seinen Werken.



Der Marktplatz und die zentrale Altstadt
Wenige Minuten Fußweg benötigten wir stadteinwärts, um zu den nächsten Attraktionen der Altstadt zu gelangen. Das Cotta-Haus gehörte dem Verleger Johann Friedrich von Cotta, der Seinerzeit berühmte Größen, wie Goethe und Schiller betreute. An Nebenhaus soll es ein Schild geben, wo steht “hier kotzte Goethe”. Gesehen habe ich es allerdings nicht.

Gegenüber steht die Stiftskirche St. Georg. Sie ist ein Wahrzeichen der Stadt und ist die Grablege vieler Württemberger Herzöge. Sie ist auch berühmt für ihre kunstvollen Schnitzereien und den Besuch früherer bekannter Prediger.


Das Herz der Altstadt ist der leicht schräge, historische Marktplatz. Er ist umringt von vielen schmucken Fachwerkhäusern und wirkt noch sehr ursprünglich.


Am Marktplatz photographierte ich auch das reich verzierte und prächtige Rathaus der Stadt. Es wurde 1435 errichtet und hatte neben seiner Funktion als Rathaus zusätzliche, temporäre Funktionen.

Zwischen Neckar und Marktplatz spazierten wir durch viele kleine Straßen und Gassen.




















Tübinger Altstadt – In Schloßnähe
Das Evangelische Stift gehört zur Landeskirche Württemberg und bildet Studierende aus für ein Pfarr- oder Lehramt. Hier haben im Laufe der Zeit berühmte Personen studiert wie z.b. Johannes Kepler. 1262 wurde es als Augustinerkloster gebaut bis es 1536 zum Evangelischen Stift wurde.


Von hier ist es nicht weit bis zum Schloß Hohentübingen aus dem 11. Jahrhundert! Es ist von überall aus sichtbar und ich vermute, es ist das am zweit häufigsten photographierte Motiv der Stadt. Nach diversen Umbauten und Erweiterungen entstand um 1534 das Schloß in heutiger Form. Besonders ist das Untere Schloßtor. Der Architekt baute es als um 1607 als prachtvolles Renaissance-Portal. Das historische Bohnenberger-Observatorium steht hinter dem Unteren Schloßtor und ist das weltweit älteste Bodenobservatorium. Besonders daran soll der Reichenbach’sche Wiederholungskreis sein. Er ist ein historisches, astronomisches Meßgerät zur Bestimmung von Koordinaten von Himmelskörpern. Der Schloßsturm bildet übrigens den kartographischen Mittelpunkt Baden-Württembergs. Von hier aus fand damals die Landvermessung Württembergs statt. Im Schloß steht noch eine weitere Attraktion, welche meines Wissens auch nur in Winter zu besichtigen ist. Das Tübinger Riesenfass gehört zu den größten Riesenfässern weltweit und ist das älteste existierende seinen Art.







Nördliche Tübinger Altstadt
Nördlich des Schlosses schlenderten wir in der Unterstadt durch ein Kneipenviertel. Rund um die Ammergasse findet man etliche Besenwirtschaften, Kneipen und Bars, Wo es sich die Tübinger gut gehen lassen.


Die Ammergasse führt zum Platz Krumme Brücke, wo sich etliche Gassen kreuzen bzw. treffen, wobei noch ein kleines Brückchen den Ammerkanal Überquert. Der Platz ist belebt und voller Gastronomie und historischer Gebäude.

Ein paar Meter nördlich steht der Fruchtkasten – einer der ältesten Fachwerkhauser der Stadt. Dieses imposante Fachwerkhaus steht hier seit 1474 und und wurde für die Lagerung verschiedenster Feldfrüchte genutzt. Mittlerweile ist es der Sitz des Bürgeramts der Stadt.

Zuletzt präsentiere ich ein weiteres sehr schönes und sehr altes Fachwerkgebäude. Ab 1453 diente das Kornhaus der Stadt als Kornkammer und bevor 1991 das Stadtmuseum dort einzog, hatte es noch weitere Funktionen.

Als Student lebte Alois Alzheimer im ehemaligen Hotel Prinz Karl. In einer Tübinger Nervenklinik stellte er als erster in einem Vortrag eine Demenzerkrankung vor, welche nach ihm benannt wurde.


Weitere Impressionen der der nördlichen Tübinger Altstadt:













