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Zechen und Halden

Das wirtschaftliche Erbe der Stadt sind die Zechen und Halden. Sie befinden sich so ziemlich in jeder Himmelsrichtung der Stadt um rahmen sie ein. In Gelsenkirchen wird seit Jahren keine Kohle mehr gefördert und die Stadt mußte sich Konzepte überlegen zur Nachnutzung der Industrieanlagen. Ich finde, es ist ihr außerordentlich gut gelungen!

Zechen und Halden – Zeche Hugo

Im Nordwesten der Stadt besuchte ich das ehemalige Bergwerk Zeche Hugo. Hier wurde zwischen 1875 und 1997 Steinkohle aus verschiedenen Schächten gefördert. In 2000 wurde das Bergwerk geschlossen. Das Fördergerüst und die Fördermaschine von Schacht Hugo 2 konnten auf Initiative von ehemaligen Bergleuten erhalten bleiben und werden nun als Museum genutzt. Erhalten ist auch noch die Kaue der Zeche Hugo Consolidation.

Die Halde Rungenberg ist ca. 115 m hoch und entstand durch den Abbau der Zeche Hugo. Ich halte sie für ein echtes Schmuckstück der Naherholung. Ich hatte einen sehr schönen Morgenspaziergang und einen phantastischen Ausblick auf die Stadt von der Rungenberghalde.

Direkt an Zeche und Halde konnte ich durch die beiden Teile der Schüngelbergsiedlung fahren. Wenn ich richtig informiert bin, gibt es einen älteren Teil und eine Neubausiedlung. Jedenfalls unterscheiden sich beide Teile der Siedlung deutlich in ihrer Architektur. Die ersten Bauphasen begannen 1897.

Mit der Zeche Hugo ist das Kleine Museum in der Schüngelbergsiedlung verbunden. Es zeigt zum einen die Geschichte der Zeche aber auch sehr viel über heißgeliebten Fußballverein der Stadt FC Schalke 04.

Zechen und Halden – Der Nordsternpark

Wenige Kilometer südlich an der Emscher und dem Rhein-Herne-Kanal besuchte ich die Zeche Nordstern und den Nordsternpark. Hier wurde zwischen 1855 und 1981 in etwa Steinkohle gefördert. Im Rahmen einer Bundesgartenschau und anderer Maßnahmen wurde die Zeche und das Gelände in einen Park umgewandelt. Auf dem Nordsternturm steht der Herkules von Gelsenkirchen. Die Skulptur ist 18m hoch und wiegt etliche Tonnen. Der Herkules steht als Symbol und Wahrzeichen für den Strukturwandel im Ruhrgebiet.

Der Nordsternpark bietet viele Attraktion für für die Familie und für Freizeit begeisterte Menschen. Direkt am Kanal steht das Amphitheater und am Tag meines Besuchs ist gerade ein Hardrockfestival zuende gegangen. Im Park gibt es außerdem ausgedehnte Alleen und viele Gärten und Spielplätze.

Angrenzend zur Zeche befindet sich auch eine Bergbausiedlung. Ich konnte allerdings nicht herausfinden, ob sie einen bestimmten Namen hat.

Zeche Rheinelbe

Beim Thema Zechen und Halden ist die Zeche Rheinelbe nicht wegzudenken. Sie befindet sich im Süden Gelsenkirchens an der Grenze zu Bochum- Wattenscheid. Hier wurde zwischen den den 1860ern und den 1960ern Steinkohle gefördert. Von der Zeche sind noch einige Gebäude über geblieben, die den alten Glanz wiederspiegeln. Sie wurden schön hergerichtet und werden nun für andere Zwecke genutzt.

Gleich nebenan bestieg ich die hohe Halde Rheinelbe. Sie ist sehr bewaldet und wird gerne von Sportlern genutzt. An ihrer Spitze steht die Himmelstreppe. Sie ist eine von vielen Skulpturen auf der Halde.

Zeche Holland

Ich mußte nicht weit fahren um zur Zeche Holland zu gelangen. Sie steht sowohl auf Gelsenkirchener als auch auf Bochumer Boden. Die Zeche Holland förderte in etwa zwischen den 1850ern und den 1980ern Steinkohle. Aus den verbliebenen Gebäuden wurde eine schöne Wohnanlage gemacht.

Zechen und Halden – Bergwerk Consolidation

Ein weiterer großer Vertreter des Themas Zechen und Halden ist das Bergwerk Consolidation, zu dem zwei Stellen im Stadtgebiet gehören. Der Schacht Oberschuir befindet sich westlich des Zentrums und ist noch richtig gut erhalten – insbesondere die Maschinenhalle und der Förderturm. Das Gebäudeensemble steht hauptsächlich als Eventlocation für verschiedene Veranstaltungen zur Verfügung und ich Konnte auch einige ältere Gebäude als Wohnhäuser identifizieren.

Nördlich des Zentrums entdeckte ich den anderen Teil der Zeche Consolidation, welcher inzwischen für kulturelle Zwecke genutzt wird. Dabei entdeckte ich die Schächte 3/4/9, das Consoltheater und den ConsoIpark.

Zechen und Halden – Weitere Sehenswürdigkeiten zur Bergbaugeschichte

Das Consotheater steht an einer T-Kreuzung und dort entdeckte ich ein Bergsteiger-Ampelmännchen!

Flöz Dickebank nennt sich die Bergarbeitersiedlung im Süden der Stadt, dessen Bewohner in verschiedenen Zechen gearbeitet haben. Die Siedlung steht unter Denkmalschutz und machte in den 1970ern Schlagzeilen als die Stadt sie abreißen wollte und sich die Bewohner erfolgreich gewährt haben. Ich machte Photos vom zentralen Platz der Siedlung.

Die Zeche Wilhelmine Victoria wurde bereits in den 1960ern geschlossen. Ich photographierte die übrig gebliebene ehemalige Waschkaue, welche inzwischen ein beliebter Veranstaltungsort ist.

Erst als ich in Gelsenkirchen war, habe ich erfahren, daß noch einige Trassen der Erzbahnen existieren. Als ein Beispiel photographierte ich die Erzbahnbrücke Nr. 9 – Pfeilerbahn. Es gibt auch noch weitere Erzbahnbrüchen, welche ich aus Mangel zu Zeit nicht recherchierte und besuchte.

Von der Zeche Bergmannsglück ist nur noch die Alte Schalthalle und einige umliegende Gebäude übrig. Bereits in den 1960ern wurde hier keine Kohle mehr gefördert. Die Alte Schalthalle wurde einige Zeit für kulturelle Zweck genutzt.

Die Kokerei Hassel befindet sich im Norden der Stadt und war eine der ersten Koketterie- Neubauten im westlichen Nachkriegsdeutschland. 1999 schloß die Anlage und Gebäude und Gelände wurden saniert um den Weg frei zu machen für Wohn- und kulturellen Raum. In der Hochzeit des Bergbaus hatte die Stadt den Beinamen “Stadt der tausend Feuer”.