Leipzigs Bücher und Musik

Hochkulturell geht es im Artikel Leipzigs Bücher und Musik her. Bücher, Verlage und begnadete Musiker prägten die Stadt und Leipzig prägte sie. Diese beiden Bereiche sind so vielfältig, dass ich entschied einen separaten Artikel zu schreiben und diese Themen nicht im Artikel „Kultur in Leipzig“ zu integrieren – er wäre zu lang geworden! Außerdem verdienen diese beiden Themen einen Extra- Platz.

Leipzigs Bücher und Musik – Musikstadt

Leipzig gehört zu den historisch bedeutendsten Städten weltweit und ist nicht nur für bedeutendende Musiker der Klassik bekannt, sondern auch für seine Musikverlage, Instrumentenhersteller und seine Archive.

Musiker

Johann Sebastian Bach … einer der größten und talentiertesten Musiker seiner Zunft lebte und wirkte in Leipzig. Ihm zu Ehren steht eine Statue neben der Thomaskirche. In der Nähe steht auch das Bachmuseum und das Bacharchiv.

Ein weiterer wichtiger Musiker hatte seine letzte Wirkungsstätte in Leipzig: Felix Mendelssohn Bartholdy. Ihm zu Ehren wurde sein letztes Wohnhaus – das Mendelssohn-Haus in ein Museum umgewandelt.

Das Edvard-Grieg-Haus ist eine Begegnungsstätte zu Ehren des norwegischen Musikers, der in Leipzig studierte und sich auch nach dem Studium oft in dieser Stadt aufhielt.

Es gibt noch das Schumann-Haus, welches ich leider verpaßt habe zu photographieren. Robert und Clara Schumann wohnten hier einige Jahre und nun befindet sich dort unter anderem das Schumann-Museum.

Photo folgt…

Ebenfalls hat Richard Wagner lange in Leipzig gewirkt. Seine Wirkungsstätten existieren nicht mehr. Lediglich die Nicolai-Schule erinnert an ihn, da auch er sie besucht hat. Kurioserweise habe ich auch versäumt dieses Gebäude abzulichten. Immerhin habe ich das Richard-Wagner-Denkmal erreichen können.

Orte der Musik

In Leipzig gibt es übrigens den Notenspur Förderverein, welcher mit 3 bestimmten Touren auf die Musiktradition Leizigs aufmerksam macht. Leider konnte ich trotz intensiver Suche und Recherche die Hauptstelle nicht finden! Notenspuren befinden sich auf dem Boden in der Innenstadt und führen an vielen Stellen vorbei, welche etwas mit klassischer Musik zu tun haben. Viele Stellen werden hier im Artikel auch erwähnt. Neben den Notenspuren gibt es das Leipziger Notenrad, den Leipziger Notenbogen und den Leipziger Notenweg. Auf der entsprechenden Internetseite findet ihr mehr Informationen.

Photo folgt…

Das Besondere am Gewandhaus Leipzig ist nicht nur, dass es seit über 500 Jahren existiert, sondern das bereits „eine dritte Version“ existiert! Das erste Gewandhaus befand sich in der Altstadt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde im Musikerviertel ein neues Konzerthaus errichtet und das Gewandhausorchester zog mit. Mitte der 70er des 20. Jahrhunderts wurde am Augustusplatz (ehem. Karl-Marx-Platz) das Dritte und letzte Gewandhaus errichtet. (Architekten Rudolf Skoda mit Eberhard Göschel, Volker Sieg und Winfried Sziegoleit)

Einige 100 Meter direkt gegenüber – der Augustusplatz ist ziemlich groß – steht die Oper Leipzig. Sie wurde im 17. Jahrhundert gebaut und war das dritte bürgerliche Opernhaus Europas nach den Opernhäusern in Venedig und Hamburg. (Architekten Kunz Nierade und Kurt Hemmerling)

Die Hochschule für Musik ist die älteste Musikhochschule Deutschlands.

Eine der bedeutendsten, größten und wichtigsten Musikinstrumentensammlungen der Welt gehört der Universität Leipzig und befindet sich im GRASSI-Museum.

Leipzigs Bücher und Musik – Archive, Verlage, Instrumentenhersteller

In der Musikbibliothek Peters kann man sich tatsächlich Musik ausleihen und das kostenlos. Die Bibliothek ist öffentlich.

Nebenan befindet sich der Musikverlag Edition Peters. Zu Beginn hieß er noch C.F. Peters und das Gebäude war das Wohn- und Geschäftshaus von Carl Friedrich Peters.

Seit 1719 existiert der Musikverlag Breitkopf & Härtel Musikverlag Leipzig GmbH und ist somit der älteste Muskverlag weltweit. Firmensitz ist neben Leipzig auch Wiesbaden, wo die Firma nach dem Krieg hingezogen ist.

Wenn ich es richtig verstanden habe, steht das Deutsche Musikarchiv seit in etwa der Wendezeit in Leipzig und ist Teil der Deutschen Nationalbibliothek – hier ist, wie ich finde, ein Schmelztiegel für das Theme Leipzigs Bücher und Musik. Für vieles, was mit Musik zu tun hat, ist das Archiv ein zentraler Sammlungsort und all seine Inhalte und musikalischen Zeugnisse sind der Öffentlichkeit zugänglich.

Die Wilhelm Schimmel Pianoforte Fabrik wurde in Leipzig gegründet und gehört zu den renomiertesten Klavierherstellern der Welt. Mittlerweile ist der Sitz des Unternehmens in Braunschweig. Die ehemalige Fabrik im Südosten von Leipzig existiert nicht mehr.

Seit 1853 existiert die Julius Blüthner Pianofortefabrik GmbH in Leipzig und gehört zu den ältesten und renomiertesten Klavierherstellern weltweit.

Leipzigs Bücher und Musik – Buch- und Verlagszentrum

Das Verlags- und Buchwesen hat eine lange Tradition in Leipzig und ist auch heute noch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Insbesondere im Graphischen Viertel – liegt östlich des Stadtzentrums – befindet sich viele Traditionsunternehmen dieser Zunft.

Leipzigs Verlage und Messen

Die Leipziger Buchmesse gibt es bereits seit dem 17 Jhd. Zufälligerweise war ich mit meiner Freundin genau an dem Wochenende da, als sie gerade statt fand (erste Reise in 2017). Auf dem neuen Messegelände im Norden Leipzigs hat der Veranstalter der Leipziger Buchmesse seinen Sitz. (Architektenbüro Gerkan, Marg & Partner)

Auch das Haus des Buches steht in Leipzig, in dem noch etliche Verlage ihre Büros haben. Der Buchverlag für die Frau existiert seit 1996 und grip aus dem Verlag für die Frau hervor. Dieser hat bereits seit 1946 erfolgreich Bucher und Zeitschriften im Ratgeberstil produziert. Seit 2005 ist das Haus des Buches Sitz eines Literaturhauses. Wenn ich das richtig verstanden habe ist es eine Art Forum für Literaturvereine zur Förderung von Literatur. Im Gebäudekomplex befindet sich ebenfalls die Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik e.V. Der Verein fördert in Leipzig aber auch bundesweit Veranstaltungen in seinem Spezialgebiet. (Angela Wandelt, HPP Hentrich Petschnigg + Partner)

Der bekannte Verlag F. A. Brockhaus hatte seinen Sitz in Leipzig. In der DDR wurde aus ihm ein VEB, aber auch in der BRD existierte er aus privates Unternehmen in Wiesbaden und Mannheim weiter. auf dem ehemaligen Verlagsgelände steht nun das Bürogebäude Brockhaus Zentrum.

E.A. Seemann Henschel GmbH & Co.KG ist ein auf Kunstliteratur spezialisierter Verlag und wurde 1858 in Essen gegründet.

Im Graphischen Viertel entdeckte ich das rekonstruierte Deutsche Buchgewerbehaus. Der Deutsche Buchgewerbeverband zog nach Vollendung des Baus um 1900 dort ein – er war der Dachverband aller Verbände des Graphischen Viertels.

Eher zufällig photographierte ich das LKG Leipziger Kommissions und Grossbuchhandel. Ich entdeckte es im Vorbeifahren! Das Unternehmen ist ein Verlagsauslöserer mit Tradition und wurde 1946 gegründet..

Buchmuseen und Bibliotheken

Im 19 Jhd. hatten etliche, immer noch sehr bekannte Verlage ihren Sitz in Leipzig. Die Stadt war als „City of Books“ weltweit bekannt. Im Museum für Druckkunst befinden sich viele historische Beispiele des Bücherdrucks.

Außerdem steht in Leipzig seit 2006 die Deutsche Nationalbibliothek – eine der größten Bibliotheken der Welt. Die Die Vorgängerinstitution hieß Deutsche Bücherei und wurde 1912 gegründet. Innerhalb des Gebäudes gibt es auch das Deutsche Buch- und Schriftmuseum, welches eine immense Sammlung zur Kultur des Schreibens aufbewahrt. (Architektur von Dieter Seidlitz)

Die Geschichte das sehr bekannten, in Leipzig gegründeten Reclam-Verlages (wer hatte sie nicht die berühmten, gelben Reclam-Heftchen…!) geht bis ins Jahr 1828 zurück. Innerhalb der Stadt ist er am Laufe der Zeit öfter umgezogen. Das Reclam-Museum befindet sich im Graphischen Viertel. Gegenüber des Museums steht das jetzige Reclam-Carré, welches als Druckerei- und Verlagsgebäude genutzt wurde. Mittlereile haben kleinere Firmen und andere Institutionen ihren Sitz darin.

Einzigartig in Deutschland ist die Leipziger Lyrikbibliothek, welche sich in der Leipziger Stadtbibliothek befindet. Sie bezeichnet sich als Spezialbibliothek für zeitgenössische Poesie.

Im Oelßner’s Hof befand sich ehemals die Druckerei Timotheus Ritzsch. Dieser Herr hat zum Ende des Dreißigjährigen Krieges die erste Tageszeit drucken lassen und nannte sie Einkommende Zeitung.

Der Baedeker-Verlag ist ein Spezialist für Reiseführer und wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Leipzig gegründet. Die Villa Baedeker war eigentlich das Wohnhaus der Familie, wurde aber wohl nach dem Krieg als Verwaltungssitz genutzt, da der zentrale Verwaltungssitz zerstört wurde. Der Firmensitz ist dann aber kurz danach nach Westdeutschland verlegt worden. Seitdem gehörte das Bauwerk der Familie soweit ich weiß nicht mehr.

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