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Samt- und Seidenstadt

Der Aufstieg zu Reichtum und Weltruhm der Samt- und Seidenstadt begann im 18. und 19. Jahrhundert. Damals war die Familie von der Leyen wohnhaft in Krefeld und startete die Samt- und Seidenproduktion. Krefeld gehörte damals zum Preußischen Königreich, welches ein Seidenmonopol besaß und das machte sich die Familie von der Leyen zu Nutze.

Der Beginn eines goldenen Zeitalters

Es gibt noch einige historische Gebäude, die den von der Leyens gehörten. Das Haus Floh gehörte dem Seidenbaron Johann von der Leyen. Im Laufe der Zeit wurden dort sehr hochgestellte Persönlichkeiten, wie der russische Zar empfangen. Zur Zeit wird das Haus geschäftlich genutzt.

Zu einer anderern Zeit baute ein anderes Mitglied der Dynastie von der Leyen – Conrad – das Stadtpalais von der Leyen. Es war bereits zu seiner Zeit ein Symbol für den schnellen Aufstieg der Stadt mit seinen Seidenbaronen zu einer der wohlhabensten Städte des Reichs. Heute dient es als Rathaus der Stadt Krefeld. Der Platz davor ist der von der Leyen Platz.

Das Erbe der Samt- und Seidenstadt

1920 entstand die Vereinigte Seidenweberei AktiengesellschaftVerSeidAG – als Zusammenschluß kleinerer Seidenweberei-Unternehmen. Dieses Unternehmen war in den 1920er-Jahren Weltmarktführer bei Seidenkrawatten. In den 1930er Jahren entwickelte der bekannte Architekt Mies von der Rohe im Auftrag der VerSeidAG ein neues funktionales Firmengelände. Noch heute besteht der Mies van der Rohe Business-Park, und wird von verschiedenen Firmen und Institutionen genutzt. Mit dem Niedergang der Textilindustrie verlor die VerseidAG ihre Eigenständigkeit und einzelne Bestandteile des Konzerns singen an verschiedene Unternehmen.

Ganz in der Nähe des Mies van der Rohe Parks befindet sich das Stadthaus Krefeld, welches das ehemalige Verwaltungshaus der VerSeidAG war.

Die Alte Samtweberei in der Nähe des Hauptbahnhofs ist ein weiteres Erbe der goldenen und florierenden Jahre des Textilzeitalters der Stadt. In 2013 starte in diesem in die Jahre gekommenen Fabrikkomplex ein soziales Projekt mit dem Ziel Arbeiten und günstiges Wohnen mit sozialem Engagement zu verbinden. Die Mieten sind günstig und dafür übernehmen Bewohner soziale Aufgaben in ihrem Quartier. Das aktive Zusammenleben der Bewohner findet insbesondere im Innenhof in der alten Shedhalle statt, welche für verschiedene Veranstaltungen genutzt wird. In einer Shedhalle stauden früher die Webstühle. In der Alten Samtweberei befinden sich außerdem Büros, ein Café und weitere soziale Treffpunkte. Natürlich befindet sich dort auch das Büro der Urbanen Nachbarschaft Samtweberei gGmbh.

An der Ecke Ostwall/Südwall steht ein Seidenweberdenkmal. Meister Ponzelar wurde der Hausweber im Volksmund genannt und ihm zu Ehren und um die Arbeit der Seidenweberei unvergessen zu machen, wurde dieses Denkmal errichtet. Es ist übrigens die zweite Version, da das Original kriegsbedingt eingeschmolzen werden mußte.

Textile Museen in der Samt- und Seidenstadt

Von hier aus bin ich den nahen Weg zum Haus der Seidenkultur gefahren. Es ist ein Museum und zugleich ein Industriedenkmal. Hier befand sich einst die Paramentenweberei Hubert Gotze, wo Textilien für die katholische Kirche gewoben wurden. Diese Textilien werden Paramente genannt. Im Museum befindet sich ein sehr gut erhaItener Jacquardhandwebsaal, wo man dieses alte Handwerk noch gut nachempfinden kann. Im Haus der Seidenkultur läßt sich ebenfalls viel zur textilen Vergangenheit Krefelds entdecken.

Ein weiteres interessantes Museum zur Textilvergangenheit der Samt- und Seidenstadt Krefeld ist das Deutsche Textilmuseum im schönen Krefeld-Linn. In der Hauptsache stellt das Museum allerdings textile Exponate aus aller Welt und aus sämtlichen Epochen alles. Teilweise werden bedeutende Stücke ausgestellt und uman kann sich einen Überblick über die textile Historie der Menschheit verschaffen.

Die Samt- und Seidenstadt heute

Heutzutage ist zwar unter Anderem der Chemiesektor der dominierende Wirtschaftszweig der Stadt, dennoch gibt es Unternehmen aus der Textilbrauche, welche das reiche Erbe der Samt- und Seidenstadt angetreten haben. Krefeld wird auch die Krawattenstadt genannt, denn es gibt viele Tradition unternehmen, welche diese faszinierende Herrenaccessoire vertreiben.

Die Seidenfalter Krawattenfabrik GmbH & Co. KG hat eine über 100 Jahre alte Geschichte und ist heute familiengeführt.

Die Hans Ploenes Gmbh wurde 1936 gegründet und wird in 3. Generation familiengeführt. Neben feinen Krawatten stellt das Unternehmen weitere schöne Herrenaccessoires her.

Albrecht Pick gründete in den 1920er Jahren sein Unternehmen alpi Krawattenmode GmbH. Neben Krawatten und weiteren Herrenaccessoires bietet das Unternehmen auch und unter Anderem Maßhemden an.

Zu guter Letzt gibt es noch die Ascot KarI Moese GmbH und die Schwartz & Co. GmbH. Beide Gesellschaften sind historisch miteinander verbandelt. Karl Moese gründete seine Firma 1908, welche in den 1940ern durch seinen Sohn Erwin die Bezeichnung Ascot dazu bekam. Dessen Sohn Wolfgang tat sich mit Herrmann-Kurt Schwartz zusammen und beide expandherten mit der Firma deutlich. Die Schwartz & Co. GmbH führt die Marke Hemley, welche von den beiden Herren gegründet wurde. Beide Manufakturen stellen hochwertige Krawatten her und viele weitere Herrenaccessoires.

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