Da sind wir nun in der Perle des Bodensees – Konstanz, die Südlichste der größten 100 Städte Deutschlands. Und wie ich fand, auch eine der schönsten Städte der Republik! Im 2. Weltkrieg wurde sie nicht von den Bombern der westlichen Alliierten angegriffen, da sie Angst hatten das gegenüberliegende, schweizerische Kreuzlingen ebenfalls zu treffen. So konnten wir Zeugnisse aller Epochen seit der Antike beobachten.
Insgesamt haben wir 3 Nächte in Kostanz verbracht, so dass wir uns dem mediterranen Feeling dieser Stadt vollkommen hingeben konnten. Es war entspannend durch die Altstadt zu schlendern, die Blumeninsel Mainau zu besuchen und eine Bootstour auf dem Bodensee zu machen. Besser kann ein Sommerurlaub kaum sein!
Der Bodensee und seine Sehenswürdigkeiten
Der Bodensee – gespeist durch den Rhein – besteht eigentlich aus 2 Seen – der Untersee und der Obersee. Mit der Zeit hat sich der Begriff Bodensee für beiden Seen etabliert. Wir haben uns bei schönstem Wetter eine Rundtour mit einem Schiffchen gegönnt, welches bis in die Schweiz gefahren ist und Passagiere/Pendler dorthin gebracht hat. Vom Bodensee haben wir eine schöne Aussicht auf die Schweiz, die Alpen und auf Konstanz gehabt.










Einen tollen Blick auf den Bodensee und die Schweiz haben wir auch vom Konstanzer Münster aus gehabt.





Am Hafen befindet sich ein Wahrzeichen der Stadt – die Imperia. Diese imposante Statue wurde 1993 aufgestellt und dreht sich innerhalb von 4 Minuten um ihre eigene Achse. Sie trägt auf ihren Händen kleine Statuen, die den Kaiser und den Papst darstellen. Die Imperia erinnert auf satirische Weise an das Konzil von Konstanz von 1414 – 1418.

Das Konzilsgebäude ist gleich in Sichtweite. Es wurde die meiste Zeit als Warenlager genutzt. 1417 wurde hier Papst Martin V gewählt und seit 1912 dient es als Restaurant und Festsaal.

Ebenfalls am Hafen steht das Graf-Zeppelin-Denkmal. Graf Zeppelin ist ein Sohn der Stadt. In Friedrichshafen auf der anderen Seite des Bodensees werden weiterhin Zeppeline hergestellt.

Direkt am Hafen befindet sich die historische Hafenuhr.

Wie schon erwähnt, befindet sich Kostanz direkt an der Schweizer Grenze. Wir haben den Grenzübergang passiert und haben uns ein wenig in Kreuzlingen aufgehalten. Die Grenze ist eigentlich garnicht zu erkennen (nur am Übergang). Sie wird aber durch Skulpuren markiert.



Direkt an Grenze und Bodensee befindet sich ein Festplatz, wo unter anderem im Sommer das Seenachtfest gefeiert wird.


Direkt am Hafen befindet der Stadtgarten. Dort steht eine denkmalgeschützte Konzertmuschel.





Anbei noch ein paar Impressionen vom Rhein und dem Bodensee.




Die Altstadt und weitere Sehenswürdigkeiten
Das Schöne an der Konstanzer Altstadt ist, dass alle Sehenswürdigkeiten fußläufig erreichbar sind und wir so ziemlich durch jede Gasse und jeden Weg gegangen sind und dabei viel schönen Altbau sehen konnten. Am Münsterplatz steht, wie bereits erwähnt, das Konstanzer Münster. Es ist das höchste Gebäude der Altstadt und von der Aussichtsplattform haben wir einen hervorragenden Blick auf Stadt und Umgebung gehabt. Gut zu erkennen ist der Bismarckturm.






Am Münsterplatz befindet sich ebenfalls eine Ausgrabungsstelle eines Römischen Kastells. Erst 2003 wurde es entdeckt.


Direkt am Platz steht das Haus zur Kunkel. Dort wurden 1936 mittelalterliche Wandmalereien entdeckt, welche sich im Inneren befinden.

Nahe des Platzes steht das Wessenberghaus. Es wird als Galerie genutzt.

Direkt da hinter in einer Nebenstraße steht das Haus zur Katz. Es war im Mittelalter ein Treffpunkt einflussreicher Konstanzer Familien.

Im südlichen Teil der Altstadt befindet sich das Rathaus der Stadt – eine reich verziehrte Sehenswürdigkeit, welche seit dem Mittelalter existiert.



Gleich in der Nähe trafen wir auf das Hotel Graf Zeppelin (früher Hotel Deutsches Haus genannt). Es ist von außen wie von innen reich und detailreich verziehrt. Im 19 Jahrhundet brannte es ein mal ab, aber die Konstanzer haben es originalgetreu wieder aufgebaut.

Nur wenige Meter weiter befindet sich ein weiteres reich verziehrtes Haus. Das Haus zum Hafen am Obermarkt. Der Obermarkt war im Mittelalter die Gerichtsstätte Konstanz’.

Nicht wesentlich weniger reich verziehrt ist das Haus zum goldenen Löwen. Es ist ein 5-geschössiger Wohnturm.

Geht man noch ein paar Minuten weiter Richtung Süosten kommt man an der großen Marktstätte an. Sie ist eine breite Einkaufsstraße mit vielen kleinen Lädchen und Bistros/Cafés. Dort steht auch der Kaiserbrunnen. An ihm werden die 4 Deutschen Kaiserdynastien dargestellt.


Am Ende der Marktstätte steht das ehemalige Reichspostgebäude.

Direkt gegenüber befindet sich der kleine schnuckelige Hauptbahnhof von Konstanz.

An der südwestlichen Ecke der Altstadt steht das imposante Schnetztor. Eins von noch 3 bestehenden Wehrtürmen/-toren.



Wir sind durch das Tor gegangen und sind am Jan Hus Museum vorbeigegangen. Jan Hus hat sich gegen die etablierte Kirche gestellt und seine eigene christliche Lehre dargestellt. Da er diese nicht widerrufen wollte, landete er auf dem Scheiterhaufen. Im Museum wird sein Leben und Wirken dargestellt. Außerhalb der Altstadt gibt es noch den Jan-Hus-Gedenkstein und eine Jan-Hus-Stele.



Die Niederburg ist der älteste Stadtteil Konstanz’ und befindet sich im Norden der Altstadt. Dort befinden sich die beiden anderen Wehrtürme der Stadt. Der Pulverturm dient heute als Zunfthaus der Narrenzunft.

Der Rheintorturm befindet sich gleich nebenan. Er verband früher mit seiner hölzernen Brücke die Stadt mit der nördlicheren Peripherie. Heute ist es Sitz des Konstanzer Fastnachtsmuseum.


Ein paar Minuten weiter steht die auffällige Domprobstei, deren Kapelle der heiligen Maria Magdalena geweiht ist und wo früher die höchsten bischöflichen Beamten residierten.

Die Spitalkellerei Kontanz ist die älteste Spitalkellerei Deutschlands und befindet sich gleich gegenüber.

Ein paar Meter weiter befindet sich das Stadttheater – es gilt als das am längsten bespielte Theater Europas.

In Konstanz gibt es einen Fotokünstler, der viele 360 Grad Panoramen von Konstanz herstellt. Sein Atelier/Geschäft befindet sich ebenfalls in Niederburg.

Kunst fanden wir auch in vielen Unterführungen der Stadt – jede Menge faszinierender Street-Art-Kunst.
















In Niederburg haben wir uns ein Päuschen in einer Kaffeerösterei gegönnt. Selbstverständlich habe ich mir frische Espressobohnen gekauft! Ebenfalls habe ich im Barista einen interessierten Interviewpartner gefunden, der gerne meine 5 ausgeklügelten Fragen beantwortet hat.
- Erzähle / Erzählen Sie mir das Erste, was Dir / Ihnen über deine / Ihre Stadt einfällt. Der Bodensee! Er bestimmt das Leben in dieser Stadt. Außerdem der hohe Lebenswert. Es ist schön hier und nicht zu überlaufen mit Touristen. Die Stadt hat eine gewisse Internationalität und im Sommer ist es einfach schön.
- Was ist Dein / Ihr Lieblingsort und warum? Mein Café. Ich habe sehr viel Spaß daran Gastronom und Gastgeber zu sein.
- Was sollte man als Tourist unbedingt gesehen haben? Der Blick vom Münster ist einfach unvergleichlich. Bei gutem Wetter sollte man das unbedingt gesehen haben.
- Was ist typisch für Deine / Ihre Stadt? Die Offenheit gegenüber Touristen.
- Was wünscht Du Dir / wünschen Sie sich für Deine / Ihre Stadt? Die Stadt hat Großstadtflair mit familiärer Ebene aber wirkt manchmal dörflich. Konstanz sollte offener für neue Konzepte sein.
Impressionen der Altstadt





















Außerhalb der Altstadt gibt es ebenfalls einige Sehenswürdigkeiten. Die Villa Prym ist ein Gebäude mit verschiedenen Stilen.

In der Nähe befindet sich das Schloß Seeheim. Adolf Scholz – preußischer Finanzminister – ließ diese Villa erbauten.


Die Universität Konstanz ist mit 12.000 Studenten eine Eliteuniversität und die südlichste Uni Deutschlands.



Im Stadtteil Paradies befindet sich das Palmenhaus. Wenn ich richtig recherchiert habe, steht es bereits seit dem 17. Jahrhundert.

Kulinarisches
Auch die Bodenseeregion ist eine große Weingegend. Für den Eigengebrauch habe ich mir das eine oder andere Fläschen mitgebracht.





Bekannt ist auch die unabhängige Ruppaner Brauerei.


Eine Spezialität der Bodenseeregion sind die Dünnele – sie ähneln stark den französischen Flammkuchen. Sie haben uns sehr gut geschmeckt!

Ganz speziell in Konstanz ist das Bodenseefelchen. Ein Fisch der nur dort vorkommt. Als wir da waren, ist die Bodenseefelchensaison gerade vorbei gewesen, so dass ich kein Felchen mehr bekommen habe. Aber dennoch habe ich mir einen leckeren Fischteller gegönnt.

Die Blumeninsel Mainau
Sehenswertes für einen ganzen Tag! Nach einem ausgiebigem und entspannten Frühstück haben wir für uns einen entspannten Tag auf der Insel Mainau gegönnt. Auf der Insel selber herrscht subtropisches und teilweise tropisches Klima, was eine einzigartige Vegetation zuläßt. Die Insel gehört der Lennart-Bernadotte-Stiftung von Graf Lennart Bernadotte und ist nur gegen Eintritt zu betreten. Im Arboretum der Insel wachsen viele Bäume, die man sonst nicht in unseren Breiten findet, wie zum Beispiel verschiedene Mamutbäume, Zedern, und vieles mehr, was vor etlichen Jahrzenten hier angepflanzt wurde.











An Gebäuden stehen auf der Insel das Schloß Mainau + Schloßkirche, der Schwedenturm, der Gärtnerturm und das Palmenhaus.





Ganz besonders beindruckend fanden wir das Schmetterlingshaus. Es ist riesig groß und ich konnte viele Schmetterlinge mit der Kamera einfangen. Nur dieser eine große Blaue wollte sich einfach nicht fotografieren lassen! 😀


























Viele Gärten mit Pflanzen und Gemüse haben wir ebenfalls durchquert.



















Anbei noch ein paar Impressionen.






Tatsächlich habe ich nicht erwartet, dass es so schön und entspannend auf der Insel wird. Das war in Konstanz so ziemlich das schönste Erlebnis!
Mein liebes Konstanz,
eins muss ich sagen. Du bist zwar mein weitestes Ziel gewesen, aber der Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt! Und ich würde dich immer wieder auf dem Weg nach Süden besuchen wollen. Ganz besonders hat es uns auf Mainau gefallen und dieser atemberaubende Blick vom Münster… Wow! Ganz besonders war auch deine Gastfreundschaft und deine intakte Altstadt.
Wir danken dir für den wunderschönen Urlaub, den du uns beschert hast und freuen uns auf unseren nächsten Besuch bei dir.
Alles Gute und bis bald!