Es macht wirklich Spaß die Hildesheimer Sehenswürdigkeiten im Zentrum zu besuchen, denn sie sind fußläufig oder mit dem Fahrrad schnell erreichbar. In diesem Teilartikel Unterscheide ich 3 thematische Bereiche der Hildesheimer Sehenswürdigkeiten. Zum einen gibt es den Bereich am Machtplatz und zum anderen die Neustadt mit zahlreichen Fachwerkhäusern. Als drittes folgen die weiteren Sehenswürdigkeiten im Zentrum.
Am Marktplatz
In Hildesheim empfehle ich unbedingt den Besuch des historischen Marktplatzes! Nicht umsonst wird die Stadt “das Nürnberg des Nordens” genannt. Dort befinden sich nahezu die Hälfte aller historischen Gebäude der Stadt, viele Cafés und Restaurants und regelmäßige Märkte. Gegen Ende des Krieges wurde Hildesheim fürchterlich zusammen gebombt, aber die Hildesheimer entschieden sich glücklicherweise dazu, ihren historischen Marktplatz mit seinen historischen Gebäuden so originalgetreu wie möglich wieder aufzubauen.


Eines der am schönsten bezeichneten Fachwerkhäuser der Welt und meiner Meinung nach bekanntesten Häuser der Stadt, ist das Knochenhaueramtshaus. Es wurde 1529 als Gildehaus der Fleischer erbaut. Heute befinden sich dort ein Restaurant und das Stadtmuseum.


Direkt nebenan steht das nicht minderhübsche Bäckeramtshaus. Bereits 1451 erbaut diente es den Bäckern als Gildehaus. Heute befindet sich dort ein Café.

Kaum zu übersehen ist das Rathaus der Stadt mit seinem Glockenspiel. An diesem Ort befindet sich bereits seit dem 14. Jahrhundert ein Rathaus und im Laufe der Jahrhunderte gab es verschiedene Um- und Anbauten bis es im 1945 komplett zerstört wurde. In den 1950er Jahren wurde das Rathaus nahezu originalgetreu wieder aufgebaut.


Vor dem Rathaus steht der Rolandbrunnen aus der Renaissance. Im Krieg wurde er zwar zerstört, aber 1986 originalgetreu wieder aufgebaut.

Um 1350 wurde das Tempelhaus errichtet. Der historische Zweck des Gebäudes ist eigentlich unklar. Es herrscht die Meinung, dass es als Synagoge diente. Heute befindet sich dort die gut ausgestattete Tourist-Info der Stadt.

Ein sehr schönes, zum Glück wieder errichtetes Fachwerkhaus, ist das Wedekindhaus. Ursprünglich 1598 erbaut, diente es als Wohn- und Geschäftshaus einer Hildesheimer Patrizierfamilie.

Weitere historische Bauwerke am Marktplatz
Im Lüntzelhaus (links) von 1755 und im Rolandhaus (rechts, ehemaliges Wohnhaus von Senator Johannes Erasmus Roland – einem damals reichen Hildesheimer Bürger) von 1769 befindet sich mittlerweile ein regionales Finanzinstitut.

Weitere historische, nach dem Krieg wiederaufgebaute, Fachwerkhäuser sind das Wollenwebergildehaus (ehemaliges Gildehaus der Wollenweber und Tuchmacher)…

…das Rokokohaus, welches 1757 erbaut wurde …

,,,und die Stadtschenke.

Kürzlich entdeckte ich am Knochenhaueramtshaus einen Historischen Briefkasten. Informationen dazu muß ich noch recherchieren.

Hildesheimer Sehenswürdigkeiten in der Neustadt
Eigentlich sieht sie eher aus wie eine Altstadt, aber historisch gesehen befindet sich die Altstadt am Andreasplatz und am historischen Markt. Man könnte sagen, dass bis zum Jahr 1806 zwei Hildesheim existierten, denn die Altstadt und die Neustadt waren zwei eigenständige Gemeinwesen und sogar durch eine Mauer getrennt. Dann kamen die Preussen und beide Städte wurden vereint. Die Neustadt besticht durch viele Fachwerkbauten, an denen oft Rosenstöcke wachsen, und einige der ältesten Gebäude der Stadt. Die Neustadt wird im Süden vom Kehrwiederwall begrenzt. Anbei schon mal einige Impressionen Hildesheimer Sehenswürdigkeiten aus der Neustadt.









Ganz besonders schön finde in es in der verkehrsberuhigten Keßlerstraße! Sie ist ein weiterer Beleg dafür, dass Hildesheim zu Recht “Nürnberg des Nordens” genannt wurde.






In der Neustadt, wo die Keßlerstraße beginnt, befindet sich der Kehrwiederturm. Er ist der letzte erhaltene von vier Wehrtürmen der ehemaligen Stadtmauer und wird heute vom Kunstverein Hildesheim genutzt.



In der Keßlerstraße befindet sich die denkmalgeschützte Domprobstei. Sie war Amtssitz des Stadtherrn der Neustadt und dient mittlerweile den Freimaurern als Loge.

In der ehemaligen Großvogtei von 1662 befindet sich mittlerweile das Niedersächsische Landesamt für Lehrerbildung und Schulentwicklung.

Das Waffenschmiedehaus wurde 1548 erbaut und ist das älteste Fachwerkhaus der Stadt. Es hat den Krieg unbeschadet überstanden und ist noch heute bewohnt.

Ein weiteres, sehr hübsches Fachwerkhaus in der Neustadt ist das 1606 erbaute Wernersche Haus mit seinen reichen Verziehrungen. Die reichen Schnitzereien wurden vor wenigen Jahren grundlegend renoviert und strahlen um in neuem Glanz.

Das Neue Tor gehört zum Kehrwiederwall und ist neben dem Tor am Kehrwiederturm das letzte erhaltene Tor in der Neustadt.

Weitere Hildesheimer Sehenswürdigkeiten
Der höchste Kirchturm Niedersachsens mit 114,5 m ist der Turm der St. Andreaskirche am Andreasplatz. Er ist von der Höhe an 33. Stelle weltweit und somit höher als St. Pauls in London! Die Kirche ist ebenfalls fast 1000 Jahre alt.


Die Basilika St. Godehard ist eine weitere wichtige Kirche der Stadt. Sie ist mit dem päpstlichen Wappen gekennzeichnet und gilt somit als Kirche mit besonderer Bedeutung für die ganze geografische Umgebung. Falls der Papst mal zu Besuch sein sollte, wird er wohl hierhin zuerst gehen.

Die Besonderheit der Heilig-Kreuzkirche ist ihre wechselvolle, fast 1000-jährige Geschichte. Sie hat viele Umbauten erfahren und Keimzelle ihres Baus war wohl eine Toranlage einer Stadtmauer! Rechts der Kirche steht die Alte Choralei – das älteste Profangebäude der Stadt. . Sie war ein Wohnhaus für Schüler einer nahen Schule und für Sänger des Chorstifts.

Zwischen den Kirchen St. Michaelis und St. Andreas befindet sich die Fassade des 1587 erbauten Kaiserhauses. Nach der Bombardierung im Krieg blieb lediglich die Fassade mit den Portraits römischer Kaiser und anderem Fassadenschmuck übrig.

Der umgestülpte Zuckerhut ist ein altes Fachwerkhaus von 1510, welches im Krieg zerstört und 2009 rekonstruiert wurde. Es zeichnet sich insbesondere durch seine außergewöhnlichen Auskragungen aus. Die Erdgeschossfläche ist wesentlich kleiner als die Flächen der darüber liegenden Geschosse. So konnte man aus einem kleinen Grundstück mehr Fläche heraus holen. In dem Gebäude befindet sich heute eine Kaffeerösterei.


Die Alte Münze von 1530 war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die Mainzprägenanstalt der Stadt Hildesheim. Danach wurde es hauptsächlich als Wohnhaus genutzt.

Die Bischofsmühle befindet sich am Fluß Innerste und existiert seit mind. 800 Jahren. Sie gehörte anfangs dem Bischof bevor sie in den Besitz der Stadt übergegangen ist. Das nicht mehr ganz als Mühle erkennbare Gebäude wird mittlerweile als Veranstaltungsort genutzt.
